Das Problem mit Weihnachten

Das Problem das wir Christen mit Weihnachten haben ist, dass wir die Bewunderung, das Erstaunen und den Schock darüber, was vor 2000 Jahren in Bethlehem passiert ist, verloren haben. Wenn du Dinge oft hörst ist es schwer davon begeistert zu sein. Ein Astronaut zum Beispiel hat die beste Aussicht der Welt aber schon nach einigen Tagen erscheint sie ihm langweilig und normal. Der Verlust des Staunens ist eine Folge der Sünde, unsere Gefühle sind nicht mehr im Einklang mit der Realität.

Das sehen wir auch, wenn frisch bekehrte Christen voller Freude und teilweise Übermut in ihr neues Leben starten, von der Schönheit und Herrlichkeit Jesu überwältigt sind und sich bei ihnen nach einiger Zeit, wie bei älteren Christen, eine gewisse Gewöhnung einstellt. Kinder, die von ihren Eltern in der Zucht und Ermahnung des Herrn erzogen (Eph 6,4; Spr 22,6) werden und sich nicht an ihre Bekehrung als einen bestimmten Punkt erinnern können haben oft damit zu kämpfen sich als Christen zweiter Wahl zu sehen, wenn sie sich mit den neu Bekehrten vergleichen. Diese Leute sind wie Menschen, die in den Alpen aufgewachsen sind und seit ihrer Kindheit an goldene Sonnenuntergänge und rot gefärbte gigantische Felswände gewöhnt sind, doch darüber kaum ins Staunen geraten. Sie haben von Kindheit an, auf die gewaltigen Wahrheiten des Evangeliums gehört, wodurch es ihnen schwerer fällt, sich daran zu erfreuen. Jemandem, der zum ersten Mal einen Sonnenuntergang in den Bergen erlebt, wird es leichter fallen Freude und Staunen zu empfinden.

Nur weil uns das Erstaunen über Weihnachten fehlt, heißt es noch lange nicht, dass wir das so hinnehmen dürfen. Stattdessen müssen wir für mehr Freude und Liebe kämpfen. Was leichter gesagt als getan ist, da wir ja nicht unsere Gefühle oder innersten Dispositionen unseres Herzens ändern können. Wenn wir richtige, gottgefällige Gefühle kultivieren wollen, brauchen wir Gott, denn nur Er kann dieses Wunder vollbringen.

In 1.Korinther 3,6 finden wir ein wichtiges Prinzip, das nicht nur auf die Gemeindegründungsarbeit zutrifft. Auch wenn Gott das Wachstum schenkt, bleibt für uns noch etwas zu tun, wir pflanzen und gießen. Wir pflanzen indem wir biblische Wahrheiten tief in unser Herz eingraben, Predigten hören, die Bibel lesen und studieren aber auch gute geistliche Lieder singen. Die Musik ist überhaupt ein Mittel das uns Gott gegeben hat, um uns tief anzusprechen und uns zu helfen unsere Gefühle mit der Realität davon wer Gott ist und was er getan hat, in Übereinstimmung zu bringen. Diese Wahrheit wird begossen in der Gemeinschaft der Gläubigen wo man im Umgang miteinander Ermutigung, Freude, Liebe aber auch Ermahnung erfährt und gemeinsam das Abendmahl feiert. Wenn diese Dinge vorhanden sind, wird auch das von Gott allein bewirkte Wachstum nicht lange auf sich warten lassen.

An diesem und jedem Weihnachten und jedem anderen Tag, an dem wir uns an das Evangelium erinnern, wollen wir darum kämpfen, dass wir wieder neu begeistert sind von dem Wunder das geschah.

Herr Jesus wie du in der Krippe in dieser Welt Wohnung genommen hast, der ewige Gott Mensch geworden das größte aller Wunder, so wissen wir, die wir an dich glauben, dass du auch in uns Wohnung genommen hast. Ich bitte dich, sporn unsere trägen Herzen an und entfache in uns Freude, Bewunderung und Liebe an dir in immer größerem Maß. Herr wir brauchen nichts neues, wir brauchen nur wieder die richtige Sicht von dir.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert