Worthaus-Theologie auf dem Prüfstand

Markus Till beschäftigte sich kritisch mit der Worthaus-Theologie. Ein Beitrag, der schon lange fällig ist und auf den ich hier dankbar hinweise:

Worthaus selbst versteht sich als:

Ein Projekt, um der Bibel und ihrer Botschaft von Jesus Christus auf die Spur zu kommen. Worthausvorträge gehen dabei querbeet durch den theologischen Gemüsegarten. Sie zeichnen sich v.a. durch einfache Verständlichkeit und spannende Vortragsform aus. Kurz: Worthaus ist Theologie mit Leidenschaft für Otto Normalverbraucher. (Link zur Website)

Soweit die einladend tönende Theorie. Markus Till kommt nach seiner Analyse dagegen zu folgendem Fazit:

Die evangelikale Bewegung steht vor einer grundlegenden Entscheidung, wenn sie nicht in den Abwärtsstrudel der liberalen Kirchen mit hineingezogen werden möchte. Meine feste Überzeugung ist deshalb: Wenn sich die evangelikale Bewegung dieser Theologie weiter öffnet, wird sie letztlich das Schicksal der liberalen Kirchen in der ganzen westlichen Welt teilen: Keine klare Botschaft mehr, keine Einheit mehr – und folglich zunehmend auch keine Mitglieder mehr. Deshalb ist es jetzt unbedingt notwendig und im besten Sinne „notwendend“, sich von Worthaus einerseits im notwendigen Maße abzugrenzen und gleichzeitig in den Gemeinden die reichhaltigen hermeneutischen Schätze aus den kirchlichen Bekenntnissen sowie den Schriften der Kirchenväter, der Reformatoren und der großen evangelikalen Theologen selbstbewusst und offensiv bekannt zu machen.

Till fasst die Thesen auf denen Worthaus operiert so zusammen:

  1. Die Bibel ist nicht ohne weiteres verständlich
  2. Die Bibel ist widersprüchlich
  3. Die Bibel ist fehlerhaft

In den Worthaus-Vorträgen werden viele Kernsätze des christlichen Glaubens angegriffen. Wie etwa:

  1. Jesu Tod am Kreuz sei eindeutig kein Sühneopfer für die Schuld der Menschheit gewesen. Paul Gerhardts Lied „O Haupt voll Blut und Wunden“ transportiere eine irrige Passionsfrömmigkeit. Im Abendmahl feiern wir im Kern die „Kontaktfreudigkeit“ und „Zuwendungslust“ Jesu.
  2. Das Grab sei voll gewesen. Auch Himmelfahrt und Pfingsten waren keine historischen Ereignisse.
  3. Das Heil sei nicht exklusiv nur in Jesus Christus zu finden.
  4. Der Tod sei keine Folge der Sünde sondern Teil von Gottes Schöpfung.
  5. Der Himmel sei kein fassbarer Ort. Man kann dort keine Bekannten wieder treffen. Erst recht gibt es keine wie auch immer geartete Hölle. Der Glaube an eine ewige Verdammnis zeuge von einem „eiskalten Glauben“ und primitiver Moral.
  6. Der Teufel sei (sehr wahrscheinlich) keine Person. Wer in der Schlange im Schöpfungsbericht den Teufel erkennt sei „balla balla“.

Diese knappe Zusammenfassung bezieht sich auf die Analyse von Dr. Markus Till, die unter anderem am 1.11.2017 im idea Spektrum unter dem Titel „Spaltet die ‚WORTHAUS‘-Theologie?“ erschienen ist. Und noch der LINK zum ausführlichen Artikel (veröffentlicht im Oktober 2017 auf blog.aigg.de).

Herzlichen Dank, Markus Till, für das Engagement und die kompetente Analyse.


 

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