Das Problem mit Jesus-Filmen

Wenn wir einmal das prinzipielle Problem mit Jesus Filmen, nämlich ob sie mit dem zweiten Gebot (Du sollst dir kein Bildnis machen) vereinbar sind, außen vorlassen, gibt es immer noch ein inhaltliches Problem. Wer ist dieser Jesus, der dargestellt wird? Ist es der Jesus der Bibel oder ist es Jesus in unserem Bild? Ich denke es ist großteils letzteres. Gefährlich ist das ganze besonders dahingehend, dass wir dieses Jesusbild, dann rückwirkend in unsere Bibeln hineinlesen und dadurch eine falsche Sicht davon bekommen was heilig oder Jesus ähnlich sein bedeutet. Denn selbst wenn wie zum Beispiel in “der Jesus Film (1979)” von Campus für Christi nur Bibelzitate für den Text verwendet werden und man damit die Gefahr umschifft hat dem Sohn Gottes Worte in den Mund zu legen, werden doch alle Worte mit einer gewissen Gestik und Mimik verbunden, sowie in einem bestimmten Ton gesagt.

Wie schaut generell dieser Jesus aus der in unserem Bild geschaffen ist?

Er hat eine sehr ruhige Stimme und sagt alles sehr sanft, er ist ungefährlich, wie wir westlichen Menschen, die Konfrontationen gern aus dem Weg gehen.

Er ist sehr feminin nicht nur von den perfekten Haaren her sondern in seinem Umgang mit den Menschen, wie auch unsere Kultur schon fast eine Angst vor maskuliner Autorität hat.

Schließlich ist die schwerste Entstellung, dass er zu schweben scheint. Er wird als diese ätherische Gestalt dargestellt, die den Erdboden, gar nicht richtig berührt. Es scheint als ober er über allem stehen würde ohne davon richtig berührt zu werden. Durch verträumte Augen blickt er auf die Welt als ob er nicht ganz Mensch wäre.

Wie viel beeindruckender ist der Jesus der Bibel der kein eindimensionaler Gutmensch, Hippie, Surfer Typ ist, sondern ein wahres Feuerwerk unterschiedlicher Emotionen und Aktionen zeigt. Von Zorn über Heuchelei und Sünde, Gewalt den Ungerechten gegenüber, bis zur gnädigen Annahme des bußfertigen Sünders und seiner Liebe den Freunden und Feinden gegenüber, die ihn sogar zu Tränen rühren. Stärke und Autorität in seiner Predigt mit Vollmacht und doch sanft, weise und bedacht in seinen Diskussionen mit Freund und Feind. Am Kreuz das Lamm, das demütig, den Willen Gottes ausführt und am dritten Tag als Löwe, der aus dem Grab hervorbricht uns seine Herrschaft zur Rechten Gottes antritt.

Ich will nicht sagen, dass diese Filme nicht auch viel Gutes gebracht haben, aber die Ergebnisse heiligen nun mal nicht die Mittel. Befreundete Wycliffe Missionare haben z.B. einfach Untertitel verwendet und haben so vermieden durch Betonung und Stimmlage Jesus eine bestimmte Färbung zu geben. Im Predigt-Bereich dieser Seite habe ich die Predigt Jesus Made in America von Steve Nichols hinzugefügt, die sehr zu empfehlen ist. Wer noch nicht genug davon hat, sei auf diesen Artikel verwiesen. (Surface Appearances)

 

6 Antworten

  1. Jutta sagt:

    Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass diese biblischen Filme und auch generell christliche Filme abzulehnen sind.
    Schauspieler- und ich weiss wovon ich rede – spielen ,um Geld zu verdienen und ein Star zu werden und die große Karriere zu machen. Denn nur die große Karriere verspricht, dass man genug Geld und mehr verdient, dass man angebetet wird.
    Es gibt zwar ein paar christliche Filme, die von Gläubigen gedreht wurden und man spürt auch einen Unterschied ..und sie sind sogar gut aber das System an sich korrumpiert, denn auch Christen brauchen Geld um Filme zu drehen und der Anspruch an die Leistung steigt … und schon wird man “professionell” ….
    Aber wie können wir vor allem “Jesus” – Filme anschauen, die mit Schauspielern gedreht wurden, die nicht gläubig sind ?
    Und die gläubig sind, in unserem Sinne, würden das gar nicht spielen.
    Hoffe ich.

  2. Jutta sagt:

    Darin geht es nun zwar nicht um Jesus, den Glauben oder oder .. aber es ist mittlerweile bodenlos, was man macht um angeblich Tragödien nachvollziehbar zu machen … das Blut in dem Film ist Kunstblut oder Ketchup, die Toten sind nicht tot, abgetrennte Gliedmaßen waren nie ab …
    http://www.20min.ch/ausland/news/story/–Boston–Mitwirkende-sollten-sich-schaemen–21322903

    Bei CLKV zu bestellen:
    Tozer, Die Gefahr des christlichen Films
    Hoffmann Musik, Theater und Tanz im Dienst des Evangeliums ?
    Barnes, Jesus sehen – Warum wir unseren Herrn Jesus Christus nicht bildlich darstellen sollen.
    Wijst, Pantomime und das Wort vom Kreuz.

    Kein Muslim würde auf die Idee kommen, Allah oder Mohammed im Film verkörpert sehen zu wollen … soweit ich weiss, machen das auch andere Religionen nicht. Nur die westliche Kultur macht aus allem und jedem ein Geschäft.
    Muss uns das nicht zu denken geben ?

  3. Jutta sagt:

    Ich muss mich ein wenig korrigieren.
    Sonst stehe ich vor Gott in Bezug auf Menschen als Lügnerin da …
    Natürlch habe ich am Anfang des Glaubenslebens viele Jesus-Filme angeschaut und ich habe auch und dann wieder nicht und in letzter Zeit dann doch wieder (vielleicht auch aus mangelndem Austausch heraus) auch christliche Filme geschaut.
    Ich stimme obigem Artikel hundertpozent zu.
    Unser Herr und Heiland war als Mensch Orientale. Die sind wesentlich feuriger als wir und habe auch keine Stuhlkreistherapie.
    Demut und Sanftheit haben nichts mit Femininisierung zu tun, aber ganz gewiss nicht.
    Wer kennt nur sanfte Frauen? Wie schwer erträglich können Frauen werden, wenn man mit ihnen Konflikte austragen muss, weil sie so unnüchtern, dramatisch und die Stimmlage schmerzhaft wird? Ich kenne das von mir selber, und ich verstehe jeden, der sich dann umdreht und geht.

    Das mit den Untertiteln finde ich eine gute Idee … warum nicht auch nur ein Lichtkegel als Person Jesu?

    Die besten Jesusdarsteller, die in Produktionen mitgespielt haben, die wirklich das Anliegen hatten und haben, die Liebe aber auch den Zorn Jesu – Gottes und vor allem den Einbruch in die Weltgeschichte und in jedes menschliche Leben mit dem ungeheuren Geschenk der Wandlung durch den Glauben an IHN, an das was ER für uns getan hat, sind zwei katholisch gläubige Christen …
    Und diese Reihe – The Chosen – finde ich ganz interessant.
    https://www.youtube.com/watch?v=craeyJdrCsE

    Wie auch The Encounter mit Bruno Marcchiano.

    Und trotzdem bitte ich Gott für mich .. irgendwann wirklich ganz darauf verzichten zu können, Filme anzuschauen … und vor allem keine Jesus-Filme …

  4. Jutta sagt:

    @Mathias.
    Ja, ich bin auch gespannt.
    Ich bin in mancherlei Hinsicht wackliger, als ich wahrhaben will.
    Aber obwohl ich lange Zeit Schwierigkeiten hatte und immer noch habe – wobei ich sicherlich damit nicht die Einzige bin ;-) – die Liebe Gottes, vor allem wenn ich mich “hintendran” fühle oder gar “vernachlässigt” zu verstehen und anzunehmen .. ist es halt wahrscheinlich grad in solchen Gemütslagen gefährlich Filme zu schauen … weil sie halt einfach menschenzentriert sind … geht ja auch nicht anders.

    Daher finde ich es spannend, immer wieder bei den Reformatoren und den Puritanern nachzulesen, wie sie mit dem Thema Liebe Gottes umgegangen sind, und mit erhörten oder unerhörten Gebeten zB, vor allem in tiefer Not.
    Daher finde ich bin ich dankbar für diese neue Reihe .. Himmlische Quellen …

  5. Feline sagt:

    @Jutta, @Mathias
    Hallo zusamen, :)
    Ich schaue auch gerade The Chosen und finde diese Serie wirklich gut! Und zu dem Artikel: Wer ein schlechtes Gewissen bekommt wenn er Jesus Filme schaut, sollte das vielleicht nicht tun, aber andererseits helfen diese Filme doch auch, Menschen zu zeigen wie es wirklich gewesen sein könnte und auch Jesus [realer] zu machen. Damit meine ich, dass einem bewusst wird, er ist wirklich auf unsere Erde gekommen und nimmt sich Zeit für uns, möchte mit uns reden und uns verändern. Und, klar werden bei solchen Filmen Menschen (welche aus der Bibel) und auch Jesus Worte in den Mund gelegt, die sie nicht unbedingt gesagt hatten. Als Beispiel, bei dem Film The Chosen hatten die gesagt, sie haben alles so geschrieben/gedreht wie sie sich vorstellen, dass Jesus war, nicht mit 100% Garantie wie er war. Letztendlich ist es doch auch so, dass selbst in Predigten die Menschen es oft auch so erzählen oder folgern wie sie es selbst sehen. Ich meine nicht die Verse aus der Bibel sondern was man daraus schließt. Auch bei christlichen Büchern bei erfundenen Geschichten passieren Dinge die es nicht in Echt gab und so, aber deshalb ist es doch nicht unbedingt schlecht. Oft stecken Erfahrungen und Gedanken dahinter, die nicht direkt gesagt werden. Und auch in der Bibel: Gott hat Menschen dazu benutzt, dass aufzuschreiben was er gesagt hat oder generell was passiert ist. Wie auch die Evangelien: Deshalb gibt es wahrscheinlich auch mehrere, damit wir es aus verschiedenen Sichtweisen sehen. (Ich meine damit nicht, dass falsche Dinge in der Bibel stehen, Gott würde das nicht zulassen). Aber wenn Gott wollte, könnte er es auch selbst schreiben oder es uns persönlich sagen oder sonst einen Weg finden um es nicht über Menschen sondern direkt herüberzubringen. Gott bräuchte keine Menschen um die Bibel aufzuschreiben. Aber trotzdem tut er es. Vielleicht will Gott auch durch diese Filme uns Dinge zeigen, die wir sonst nicht gedacht, gesehen oder erlebt haben. Vielleicht sollten wir neue Dinge wie Filme nicht als Gefahr sehen, sondern als Möglichkeit, anderen Menschen Jesus näher zu bringen. Und überhaupt: generell alles was wir sagen, denken und lesen ist irgendwo subjektiv, selbst Bibelverse werden oft unterschiedlich interpretiert. Deswegen würde ich Filme über Jesus nicht als Sünde bezeichnen (ausschließlich Filme, die im völligem Gegenteil der Bibel stehen, also Karikaturen und ähnliches). Wir sollten Filme, aber auch andere Sachen generell immer prüfen, auch was Menschen sagen und schreiben, und auch was man selbst denkt, nicht nur die Filme. Man sollte es einfach nicht als 100% Garantie nehmen. Es entstehen halt auch Risiken, aber wenn man vieles nicht tun würde, würden vielleicht viele Menschen nicht zu Gott kommen. Sollte man Jesus Filme verbieten, damit Menschen gar nicht von Jesus erfahren und stattdessen lieber Haus des Geldes oder sonst etwas schauen?!

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