Die Kuh in unserem Bibelverständnis

„Die Kuh ist ein Säugetier. Sie hat sechs Seiten. Rechts, links, vorne, hinten eine obere und eine untere. Hinten hat sie einen Schwanz, an dem eine Bürste hängt.
Mit dieser jagt sie die Fliegen weg, damit sie nicht in die Milch fallen.
Der Kopf ist zum Wachsen der Hörner da und damit der Mund irgendwo sein kann.
Die Hörner sind zum Stoßen da und der Mund zum Muhen.
Unter der Kuh hängt die Milch. Sie ist dort für das Melken angebracht. Wenn man die Kuh melkt, kommt die Milch, und es gibt nie ein Ende von dem Vorrat.
Die Kuh isst nicht viel, aber was sie isst, isst sie zweimal, damit sie genug bekommt.“

– Text eines Volksschülers zum Thema Kuh.

Ziemlich witziger Text, nicht? Irgendwie falsch und doch nicht ganz. Die einzelnen Teile richtig beobachtet aber irgendwie fremdartig zusammengesetzt. Naja, bei einem Volksschüler ist das ja noch nicht so schlimm. Viele Christen lesen und interpretieren aber so ihre Bibel.

Wenn wir unsere Bibel verstehen wollen, dann gilt es in erster Linie genau zu beobachten.
Unverständliche Ausdrücke zu notieren und nicht sofort zu interpretieren. Wie unser Beispiel zeigt, kann es dadurch zu irrigen Fehlschlüssen kommen. Fehlschlüsse die vielleicht sogar einen Hauch von Richtigkeit beinhalten.
Das Gesamtbild, den Textfluss und Gedankengang des Abschnittes verstehen zu lernen ist grundlegend.
Wie macht man das?
Wir sehen zuerst nach ob der Autor ein Schreibziel angegeben hat. Das gibt uns unsere Denkrichtung vor.
Wir müssen die einzelnen Abschnitte 1. erkennen 2. genau erforschen und 3. in Zusammenhang mit den anderen setzen.
Es ist wie beim Auseinanderbauen eines Motors. Wir müssen erkennen wo jedes einzelne Teil beginnt, jedes einzelne Teil des Gesamten Motorblocks genau studieren und verstehen lernen wie es funktioniert. Alsdann verstehen, wie es mit dem nächstkommenden Teil zusammenarbeitet und im Gesamten einen ganzen Motor bildet. Zu erkennen wie die einzelnen Teile zusammenarbeiten ist wesentlicher Teil im Verständnis des Textes.
Hier liegt der Textfluss.
Wenn wir dann einige wenige Teile nicht zuordnen können, können wir das vielleicht wenn wir einen Überblick über alle Teile des Motors haben und wissen wie sie zusammenwirken.
Wenn wir die Funktionsweise einzelner Teile nicht verstehen, dann können wir es vielleicht dann, wenn wir sehen welche Aufgabe die übrigen Teile des Motors übernehmen. 

Viele Bibelleser machen den Fehler, dass sie von einer gewissen Aussage sofort zur Interpretation springen. Sie lesen Verse isoliert von ihrem Zusammenhang. Sie verstehen nicht den Gesamtaufbau und Fluss des Textes und darum laufen sie fehl. Sie laufen fehl, sowohl in ihrem Verständnis als auch in ihrer Interpretation der einzelnen Teile.
Und sie laufen fehl in der Anwendung des Textes auf ihr Leben. Und das ist fatal.

Wir wollen lernen die Bibel nicht so zu lesen wie der Volksschüler seine Kuh. Wir wollen lernen sie richtig zu verstehen. 
Doch wie soll das gehen?
So richtig praktisch?
Schritt für Schritt?

Gar nicht so einfach, oder?
Langham Preaching ist eine Bewegung die versucht die Methoden der sauberen Auslegung zu lehren und zu üben.
Die erste Konferenz findet am 20.April auf Schloss Klaus statt.
Sei dabei!

 

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Eine Antwort

  1. Februar 7, 2016

    […] Die Kuh in unserem Bibelverständnis […]

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