Die Hierarchie hinauf! Hans Boersma – unser falsches Verständnis von Hierarchie
Up the Hierarchy!–Hans Boersma & Dionysius the Areopagite on Why We Have Hierarchy All Wrong : 207
„Dionysian Power“ von Hans Boersma
Zwei Verständnisse von Hierarchie und Macht: die traditionell-christliche (partizipatorisch, bei Dionysius) als liebende Erhebung zu Gott und die moderne (egalitär-nominalistisch) als kontrollierende Unterdrückung.
1. Ansatz: Dionysianische Hierarchie – Macht als Erhebung
Hierarchie ist heilige Ordnung, die Geschöpfe entsprechend ihrer Natur zu Gott hin erhebt und vergöttlicht. Gott steht außerhalb der Hierarchie (jenseits des Seins), sodass Macht synergistisch und nicht-konkurrenzhaft wirkt.
Übersetzte Zitate:
• „Hierarchie ist für Dionysius eine heilige Ordnung […] die dazu bestimmt ist, erhoben zu werden (anagoge), jeder entsprechend seiner eigenen Seinsweise, hin zur einfachen Schönheit oder Güte Gottes.“
• „Das Ziel jeder Hierarchie ist die Erhebung der Mitglieder in Gott hinein – die Vergöttlichung.“
• „Macht dient nicht dazu, niederzudrücken oder zu unterdrücken; sie dient dem Prozess der Rückkehr zu Gott.“
• „Gott ist nicht ein Seiendes, das erste Glied in der großen Kette […] Vielmehr ist Gott als das bestimmte Sein aller Dinge, selbst jenseits des Seins, zugleich transzendent und immanent.“
Tyrannische Macht (wie bei Macbeth) zerstört, tugendhafte erhebt.
2. Ansatz: Moderne egalitäre Hierarchie – Macht als Kontrolle
Ohne partizipative Metaphysik führen egalitäre Strukturen zu zentralisierter, voluntaristischer Macht, die unterdrückt und totalitär werden kann.
Übersetzte Zitate:
• „In einer hierarchischen Sicht der Realität dient Macht der Erhebung statt der Unterdrückung, während in einer egalitären Sicht Macht natürlicherweise Menschen unterdrückt.“
• „Eine egalitäre Gesellschaft ist eine, die sich prinzipiell dem totalitären Herrschaft öffnete.“
• „Moderne Egalitäre nutzen Macht, um zu unterdrücken und niederzudrücken; dionysische Mystiker nutzen sie, um zu hierarchisieren und zu erheben.“
• „Mit dem ‚heiligen König Duncan‘ verschwunden, verwandelt Macbeth Macht in Tyrannei. Etwas Böses kommt daher.“
Schluss: Christliche Hierarchien heben zum Himmel, moderne führen in die Hölle
Grok
Essay Hans Boersma Dionysian Power
