Versreferenzen merken

Liebe Leser.

Wie ihr ja schon aus anderen Postings festgestellt habt, beschäftige ich mich gerade sehr intensiv mit Merktechniken.

Nun möchte ich kurz und knackig und ohne unnötige Ausschweife erklären, wie man sich Versreferenzen ganz einfach und leicht merken kann.
Anwendungsbereiche wären zB:

  • Während des Nachschlagens in einem Kommentar, bei dem man sich die Versreferenz für kurze Zeit im Hinterkopf behalten muss, bis man zum jeweiligen Buch, Kapitel und schlussendlich zum Vers gefunden hat.
    Mir ging es oft so, dass ich 2-3 mal nachsehen musste, was nun die genaue Stelle war, die ich suchte.
  • Vielleicht bist du schon fleißig dabei Bibelverse mit den von mir vorgestellten Methoden auswendig zu lernen, hast aber Probleme dir die Referenzen zu merken.

Hier also mein Tipp:

  1. Lege dir eine sogenannte zweistellige Majorliste für die Zahlen von 0-99 an.
  2. Und finde für jedes Bibelbuch eines merk-würdige Persönlichkeit

Die Majorliste

Das sogenannte Majorsystem ist ein ausgefeiltes System mit Hilfe dessen man sich Zahlen sehr gut merken kann, in dem man sie nach vorgegebenen Prinzipien verbildert.
Das System wirkt anfangs kompliziert, ich weiß aber aus Erfahrung, dass es nur so aussieht, man hat es schnell gelernt und angewandt, vor allem dann wenn man es mit Mnemotechniken lernt!
Das System ist ein phonetisches, jeder Buchstabe erhält einen Zahlenwert, mit Ausnahme von Selbstlauten, wie “a,e,i,o,u” und der Buchstaben “x,q,y,h”. Doppelte Buchstaben wie zum Beispiel im Wort “satt” werden als einzelner Zahlenwert genommen. Der Zahlenwert für “satt” wäre demnach: “01”. (s=0, t=1)
Und so verbildert man Zahlenpaare. 1 Wird zu Auto, 2 wird zu Hahn, 15 zu Tequila.
Wichtig hierbei ist, sich nur auf Gegenstände zu beschränken, hauptsächlich Gegenstände mit denen Personen etwas tun können. Warum das so wichtig ist, wird später erklärt.
Ein weiteres Prinzip beim Anlegen der zweistelligen Major-liste ist, dass die Gegenstände die man vor dem inneren Augen hat, Gegenstände sein sollen zu denen man einen persönlichen Bezug hat. Diese merkt man sich viel besser, als fremde Dinge. Um beim Beispiel des Autos zu bleiben: Was war dein erstes Auto, oder das deines Vaters? Welche Farbe hatte es? Merke dir dieses Auto, du wirst es dir viel besser und schneller merken können.

Der Sinn der zweistelligen Majorliste ist es, Zahlenketten wie 1274619826 oder eben Versreferenzen wie 12:1 in Bilder zerlegen zu können ohne lang dafür zu brauchen.
Eine super Suchmaschine für Majorbegriffe gibt es HIER und HIER dort werden auch die Prinzipen des Systems erklärt.
Wichtig ist es, dem System zu folgen. Man könnte sich auch willkürliche Bilder für die Zahlenpaare merken. Das Majorsystem hat aber klar den Vorteil, dass es einem hilft die Bilder mittels eines zuverlässigen, wenn man so will “Generierungssystems” zu erstellen. Das ist meiner Meinung nach viel nachhaltiger. Das Majorsystem kann nämlich auch noch für ganz viele andere Dinge angewandt werden.

Doch wie merken?
Die Frage ist nun, wie man sich das Ganze ordentlich merken kann, so dass es auch schnell ins Langzeitgedächtnis rutscht.
Ein Gedächtnispalast oder eine Route würde sich anbieten, jedoch halte ich diese Methode hier für nicht so zielführend, zumindest bei mir nicht.
Wenn ich eine Versreferenz sehe, will ich, dass mein Gehirn automatisch die nötigen Bilder dafür aufbringt, ohne in meinem Gedächtnispalast danach suchen zu müssen.
Da ich, wenn ich bewusst an die Zahl “12” denke, sie automatisch vor meinem geistigen Auge sehe, bietet es sich an, den zu merkenden Gegenstand mit den Zahlen zu verbildern.
Das heißt im Klartext, ich sehe eine Zahl 1, in die mein Auto hineinfährt. die Motorhaube ist verbogen, das Auto hebt sich von der Wucht des Aufpralls, es scheppert und klirrt.

Wenn man dies mit allen Zahlenwerten so macht, merkt man es sich im Nu.
Das geht übringes auch für das initiale Majorsystem. Innerhalb von 2 Tagen kann man es so perfekt auswendig und bereits schon damit arbeiten.
Gesetzt dem Fall man folgt den folgenden Prinzipien beim Verbildern.

Die Prinzipien

Zahlen visuell merken.

Dieses Prinzip wurde oben bereits erwähnt. Stell dir das Zahlenpaar vor, und lasse deinen Gegenstand damit interagieren. Beispiel 10 steht für “d und s”, also zerquetscht 10 die Dose, ihr Inhalt spritzt herum.

Gegenstände groß vorstellen
Ein nicht zu vernachlässigendes Prinzip. Große Gegenstände merkt sich unser Gehirn, blase die Gegenstände auf, mache sie riesig, übertreibe sie in deiner Vorstellung und sie bleiben im Null-komma-nichts in deinem Kopf.

Farben stark vorstellen

Kannst du dir Farben kräftiger vorstellen als sie sind? Ja. Wenn du in Schwarz-weiß denkst, dann kannst du dir Grautöne vorstellen und intensivieren. Umso kräftiger oder heller die Farben oder umso leuchtender, je nach Farbton, umso merkbarer.

Bewegung
Schmeiße, trete, zermalme, reiße, gieße, tue alles mögliche auffällige, wilde mit den Gegenständen und sie bleiben lang im Gedächtnis.
Beispiel: Die Zahl 16 steht für t und sch. Ein Wort, das mir dazu einfällt wäre Tasche, da ja a und e Selbstlaute sind und nicht gedacht werden.
Meine lieblings Umhängetasche wird um 1 und 6 gewickelt, ihr Korpus landet im Loch von 6 und so habe ich mir  16 permanent gemerkt.
Persönliche Gegenstände!

Bereits oben erwähnt. Dinge mit persönlichem Bezug sind viel merkbarer als abstrakte Dinge. Mache die Gegenstände so konkret wie möglich und es wird am besten hängen bleiben.

Gegenstände, Gegenstände, Gegenstände, aber wo bleiben die Personen?
Nun gehen wir mal davon aus, dass du eine Liste mit Gegenständen von 0-99 gefunden hast und sie dir alle mit den oben genannten Prinzipen gemerkt hast.
Nun kommt der letzte Schritt.
Finde für jedes Bibelbuch eine Person. Mein Freund Johannes für Johannes, mein Freund Matthias für Matthäus, ein alter Bekannter aus Offenbach für Offenbarung, oder vielleicht der Besitzer eines Reitstalles den ich gut kenne, der symbolhaft für die apokalyptischen Reiter steht, vielleicht hoch zu Ross. Wie auch immer, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
1.,2.3.-5.Mose kann man sich eingefärbt vorstellen. Ein und die selbe Person in 5 verschiedenen, irgendwie sinnvoll aufeinander folgenden Farben.
Mache auch hier eine Liste.

FERTIG!
Du hast nun eine Liste mit 100 Gegenständen, und Personen zu jedem Bibelbuch, du kannst sie nun tun und machen lassen, was du willst.
Um das Kapitel vom Vers zu unterscheiden stelle dir den Gegenstand der für das Kapitel steht jeweils in Flammen, also brennend vor.
Johannes 4:12 als Beispiel:

Johannes: mein Freund Johannes
4: Ohr
12: Tonne
BILD: Mein Freund Johannes schmeißt ein riesiges brennendes Ohr in eine Tonne.
In meinem Fall das Ohr meines Großvaters (das so lange und deshalb lustig anzusehen war) und die alte eiserne, quietschende Mülltonne bei uns zu Hause.

Zu mühsam?
Wer sind denkt “Pah, das klingt aber aufwendig und kompliziert”, der sei gewarnt. Aufwendig und kompliziert ist es sich Zahlen durch stures wiederholen auswendig zu merken.
Du wirst mit der vorgestellten Methode nur einen Bruchteil der Zeit brauchen, den du normal brauchen würdest, wenn du dir Zahlen merken möchtest. Stures Wiederholen ist der Motivationskiller Nummer 1. Wie bei einer Glühbirne steckst du 100 % Energie hinein und bekommst dafür aus 20% der Energie Licht, die übrigen 80% Energie wirst du verbraten.
Mnemotechniken kehren die Rechnung um, sie sind sozusagen die LED-lichter des Merkens.
Zugegeben, ein wenig Aufwand ist notwendig um mit den Techniken vertraut zu werden und sich ein eigenes System aufzubauen, aber die Arbeit lohnt sich allemal!

Interessiert?
Dann bleib dran. Möchtest du wissen, wie du am besten den Inhalt der Verse auswendig lernst? Dann sei gespannt.
Willst du wissen wie du ganze Versreferenzen so in deinem Kopf ablegst, dass du sie jederzeit ohne große Anstrengung abrufen kannst. So, dass du immer weißt wo du in Gedanken nachsehen musst? Oder hast du Fragen? Lasse sie mich in den Kommentaren wissen.

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