Jesu Bereitschaft, uns zu erlösen!

Ist uns bewusst, was Jesus auf sich nahm, als er sich bereit erklärte, unsere Sündenschuld auf sich zu nehmen? Bei solchen Fragen ist es oftmals hilfreich, auf unsere Vorväter im Glauben zu hören. Der Puritaner John Flavel (1627–1691) beantwortet in seinem Werk, The Fountain of Life Opened Up: or A Display of Christ in His Essential and Mediatorial Glory die Frage für uns wie folgt:

“Und hier können wir uns vorstellen, dass der Vater, als er eine Vereinbarung mit Christus für euch traf, zu ihm sagte:

Vater: Mein Sohn, hier ist eine Schar von armen, elenden Seelen, die sich komplett selbst zugrunde gerichtet haben und jetzt meinem Gericht verfallen sind! Gerechtigkeit verlangt Genugtuung von ihnen oder, dass ihr damit Genüge geleistet wird, dass [diese Menschen] ewig verdammt werden. Was soll für diese Seelen getan werden?

Sohn: Oh mein Vater, meine Liebe und mein Mitleid für sie sind solche, dass statt sie verderben zu sehen, ich lieber als ihre Sicherheit verantwortlich gemacht werde. Zeig mir alle offenen Rechnungen, dass ich seh’, was sie dir schuldig sind. Herr, zeig sie mir alle her, sodass es kein übles Nachspiel mit ihnen hat: Von meiner Hand sollst du es fordern. Ich möchte lieber deinen Zorn ertragen, als dass sie ihn ertragen müssen: Auf mich, mein Vater, auf mich leg all ihre Schuld.

Vater: Aber, mein Sohn, wenn du [so] für sie eintrittst, dann musst du bereit sein, das letzte Scherflein zu bezahlen; erwarte dir keinen Nachlass. Wenn ich sie verschone, dann werde ich dich nicht verschonen.

Sohn: Es ist gut, Vater. So soll es sein. Rechne es mir alles an. Ich bin in der Lage es auszuführen. Auch wenn es mein Verderben bedeutet, auch wenn es mich alle meine Reichtümer kostet, all meine Schatzkammern entleert (dass tat es ja tatsächlich: 2Kor 8,9 „obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen“), so bin ich doch bereit, es zu unternehmen.”

Gibt es etwas größeres als diese Heilsbereitschaft Jesu Christi?!

Puritaner sind immer schwer zu übersetzen. Somit hier noch mal zum Vergleich das englische Original (und hier der volle Text):

“Here you may suppose the Father to say, when driving his bargain with Christ for you:

Father. My son, here is a company of poor miserable souls, that have utterly undone themselves, and now lie open to my justice! Justice demands satisfaction for them, or will satisfy itself in the eternal ruin of them: What shall be done for these souls?

Son. O my Father, such is my love to, and pity for them, that rather than they shall perish eternally, I will be responsible for them as their Surety; bring in all thy bills, that I may see what they owe thee; Lord, bring them all in, that there may be no after-reckonings with them; at my hand shalt thou require it. I will rather choose to suffer thy wrath than they should suffer it: upon me, my Father, upon me be all their debt.

Father. But, my Son, if thou undertake for them, thou must reckon to pay the last mite, expect no abatements; if I spare them, I will not spare thee.

Son. Content, Father, let it be so; charge it all upon me, I am able to discharge it: and though it prove a kind of undoing to me, though it impoverish all my riches, empty all my treasures, (for so indeed it did, 2 Cor. 8: 9. “Though he was rich, yet for our sakes he became poor”) yet I am content to undertake it.”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert